Der Bezugsrahmen in der Transaktionsanalyse
Wir alle wurden durch Erfahrungen mit frühen Bezugspersonen, wichtigen Ereignissen, (unausgesprochenen) Regeln, unserer Erziehung und unser soziales Umfeld geprägt.
Diese Prägung hat u.a. großen Einfluss auf unsere Erwartungen, Vorannahmen, Handlungsmuster, Bewertungen und damit auch auf unsere Gefühle, Gedanken und Handlungen.
Die Sichtweise, die wir auf uns selbst, andere und die Welt entwickelt haben, wird in der Transaktionsanalyse (TA) als Bezugsrahmen bezeichnet.
Also die Brille mit der wir in die Welt schauen oder die Selbstverständlichkeit, die wir über uns selbst und den Rest der Welt ausgebildet haben.
Zum Teil ist uns unser Bezugsrahmen bewusst (u.a. Werte, Überzeugungen), zum Teil unbewusst (u.a. immer wieder kehrende Reaktionsmuster, „rote Knöpfe“).
Unser Bezugsrahmen gibt uns Sicherheit, Stabilität und Orientierung, kann uns aber auch im Weg stehen:
- Wenn es uns nicht gelingt, eine Veränderung anzustoßen, weil wir überzeugt davon sind, dass es schief gehen wird oder wir es nicht schaffen.
- Wenn wir uns ständig „im Kreis“ drehen und es uns nicht gelingt, den nächsten Schritt zu machen.
- Wenn wir das Gefühl haben, unfähig zu sein, eine Entscheidung zu treffen und wir damit unsere Probleme oder Herausforderungen nicht angehen.
Indem gemeinsam neue Sichtweisen, Handlungs- und Entscheidungsoptionen erarbeitet und zu entdecket werden, wird der bisherige Bezugsrahmen erweitern.
Dadurch entstehen häufig neue Möglichkeiten und ein Gefühl der Selbstwirksamkeit im Sinne:
„Unter diesem Blickwinkel habe ich meine Situation noch nie gesehen!“
Übung
- Wo wünschst du dir eine andere Perspektive und einen klareren bzw. neuen Blick?
- Wann erlebst du dies als für dich einschränkend und belastend?
- Wie gelingt es dir dann, daraus wieder auszusteigen?